Benedikt Linus Bader

Benedikt Linus Bader
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Neues

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Über mich

Zwei frühe Erinnerungen an die Musik stehen mir noch immer deutlich vor Augen:

Auf dem Rücksitz des Autos sitzend, höre ich meinem Vater zu, wie er lauthals zu Luciano Pavarottis „ A `Vucchella“ mitpfeift. Die Musikkassette , die bei uns im Auto stets rauf und runter lief. Und wie ich voller Begeisterung einer Gruppe von Blechbläsern zuhöre, die in der Galerie um die Ecke spielte. Gesang und Blechblasinstrumente...

Beides wird mich wohl nicht mehr loslassen. Schnell ist klar, ich will Trompete lernen.

Es wird dann erst einmal das Tenorhorn, mit dem ich an der städtischen Albert-Greiner-Musikschule in Augsburg beginne. Mein Schulweg führte mich dann ans musische Gymnasium bei St.Stephan. Hier wechselte ich zur Posaune, da das Tenorhorn für das Sinfonieorchester ungeeignet war. Aber gerade eben in diesem Orchester zu spielen war ja mein Ziel.

Ich erinnere mich gerne an meine Schulzeit zurück, sicher nicht wegen der Latein und Mathe Paukerei, sondern wegen all der wunderbaren musikalischen Erlebnisse und Konzerte. Auch wenn es oft ärgerlich war, geduldig im Chor zu stehen, während alle anderen schon nach Hause gingen. Aber wie viele Schüler haben schon die Möglichkeit, schon mit 12 Jahren eine Beethoven oder Dvorak Sinfonie zu spielen oder ein Oratorium zu singen? Oder eine Tournee durch die USA zu absolvieren?

Als ich dann durch Zufall am benachbarten Mädchengymnasium in einem Musical einsprang - es wurden Männer gesucht - geschah etwas Wunderbares: Ich entdeckte, dass das Singen als Solist und auf der Bühne noch spannender und intensiver war, als das Mitwirken in Chor und Orchester. Ermutigt durch meine Eltern, Lehrer und Freunde ging es also ans Konservatorium nach Augsburg, um dort vorzusingen. Das Glück führte mich zu Frau Kammersängerin Liselotte Becker-Egner, die mich unter Ihre Fittiche nahm. Sie war eine großartige und strenge Meisterin der alten Schule, die mir neben der Gesangsausbildung vor allem auch Demut vor unserem Beruf mit auf den Weg gab. Sie hat mich nach ihrer aktiven Zeit am Konservatorium weiterhin privat ausgebildet und ich schulde ihr tiefen Dank.

Nach meinem Abitur und dem Wehrdienst begann ich ein Studium an der Universität Augsburg. Zum Teil aus Vernunftgründen und mit einem Blick auf meine Eltern, beide sind Lehrer gewesen, schrieb ich mich für ein Lehramtsstudium ein. Ich muss wohl zugeben, dass ich kein außerordentlich konsequenter oder fleißiger Student war. Aber wie auch, wenn ich doch meine ganze Freizeit beim Konzertieren und Spielen hier und dort verbrachte? Ich musste also eine Entscheidung treffen! Die Musik hatte mich in Ihren Bann gezogen und ließ mich nicht mehr los. Aber wenn etwas ändern, dann richtig , dachte ich mir und ermutigt von Familie, Freunden und meiner Lehrerin zog es mich ins Land der Oper, nach Italien.

Florenz

Schon meine Großeltern hatten eine große Verbindung zu dieser wunderschönen Stadt in der Toskana.Und als ich nun beschloss, in Italien weiter zu studieren, konnte es nur diese Stadt sein. Florenz war und ist für mich nicht nur ein Studienort oder gar Zwischenstopp; es ist mir ein zweites zu Hause geworden.

Und so studierte ich Gesang und Posaune am Conservatorium Luigi Cherubini in Florenz. Es war eine spannende und aufregende Zeit und ich habe diese Entscheidung nie bereut, auch wenn das Studium an einem chaotischen italienischen Conservatorium oftmals eine große Herausforderung war. Die italienische Sprache zu lernen, sie zu hören und zu fühlen, ist sie doch die große Sprache der Oper, ja der Musik im Allgemeinen, war für mich von größter Bedeutung. Und da alle Kurse grundsätzlich nur auf Italienisch gehalten wurden, ging es mit dem Lernen sehr schnell. Es war eine Zeit voller neuer Begegnungen, Eindrücken und Geschehnissen, die mich stark geprägt hat und für die ich sehr dankbar bin.

Stellen Sie sich nur einmal eine Studentenfeier in einer riesigen Wohngemeinschaft direkt hinter dem Palazzo Vecchio vor, bei der mit Chianti und Moretti die herrlichen Melodien von Schubert bis Verdi erklingen; und das alles „hausgemacht“. In solchen Momenten und bei gemeinsamen Konzerten habe ich rasch viele wunderbare Menschen und tolle Kollegen kennen lernen dürfen und halte zu den meisten von Ihnen noch engen Kontakt.

Zu dieser Zeit gründete ich mit dem Pianisten Giacomo Benedetti und einigen anderen Musikern eine „Fondazione musicale“, die es uns erlaubte, wöchentliche Konzerte zu organisieren.Eine fabelhafte Gelegenheit, uns zu präsentieren und das Erlernte zu erproben. Die hierbei entstandenen Kontakte führten mich bald von Florenz bis Rom und von Dijon bis Helsinki.

Ende 2011 kam ich wieder nach Hause zurück. Schweren Herzens zwar, aber die Situation in Italiens Kulturlandschaft ist leider doch um Einiges schlechter als in Deutschland.

Im Moment bin ich von Augsburg aus als freischaffender Sänger und Instrumentalist tätig.

Jedes mal, wenn ich eine Bühne betrete, ob groß oder klein, ob Konzertabend oder Oper, Florenz München oder Paris, der Moment, in dem der erste Ton erklingt hat etwas Magisches! Dann geht es nicht mehr um Töne oder Noten, um Italienisch oder Deutsch, dann schlägt die Macht der Musik einfach zu, dringt direkt ins Herz und ergreift Besitz davon.

Das ist der schönste Augenblick, den es für einen Künstler gibt.

Mit unserer Musik sind meine Kollegen und ich dafür da, Sie zu packen, Sie aufzurütteln, Sie zu rühren und tiefe Freude in Ihre Herzen zu pflanzen.

Ich würde mich freuen, Sie demnächst bei einem meiner Konzerte begrüßen zu dürfen!


Ihr

Benedikt Bader

Bilder

Hörproben

Francesco Paolo Tosti - A`Vuccella

Konzert im Rokkokosaal am 01.06.2011

Tener: Benedikt Bader

Piano: Giacomo Benedetti

Wolfgang Amadeus Mozart - Zauberflöte (Bildnisarie)

Benedikt Bader zusammen mit dem Zarge-Orchester am Theater Regensburg.

Wolfgang Amadeus Mozart - Cosi fan Tutte - Un aura amorosa

Benedikt Bader zusammen mit dem Zarge-Orchester am Theater Regensburg.

Jules Massenet - Werther Pourquoi Me Réveiller

Tener: Benedikt Bader

Piano: Tobias Peschanel